„ Der Schlickgipfel an der Estemündung“

Am 16.11. fand der von vielen herbeigesehnte Termin zum Thema Hafenschlick im Bereich der Estemündung statt. Der Termin war zustande gekommen, weil Gerd Lefers vom Deichverband diese ganze Initiative gestartet hatte. Unser Bürgermeister von Jork- Matthias Riel – hatte kürzlich einen sehr guten und klaren Brief an die Hansestadt Hamburg gesandt und eine grundsätzliche Lösung eigefordert. Und der Deichverband mit Oberdeichrichter Wilhelm Ulferts hatte Lösungsvorschläge zur Verwendung der Schlickmengen erarbeitet. Es war gelungen, mit Hilfe von Kreistags- und Landtagsabgeordneten, den Staatssekretär aus dem Verkehrsministerium des Bundes – H. Enak Ferlemann- zu diesem Termin an die Estemündung zu holen.

Vorab ein ganz großes Dankeschön an alle für das tolle Engagement in dieser Frage.

Insgesamt waren folgende Behörden und Personen bei diesem Termin anwesend:

Frau Baudezernentin Madeleine Pönitz, LK Stade

Frau Gudrun Schitteck, Cranz, Bürgerschaft FHH

Matthias Riel, Jork, Bürgermeister

Wilhelm Ulferts, Oberdeichrichter 2. Meile

Karl Tamke, Vors. Hauptentwässerungsverband

Arno Hagenah, Estebrügge, IG Este

Günter Kölln, Arbeitskreis Cranz

Habbo Stark, Fa. Este Service Partner

Frau Natallia Dean, Pella Sietas

Frau Beate  Debold, Pella Sietas

Gerd Lefers, FWG Kreistagsfraktion, Deichrichter

Prof. Dr. Witte, Generaldirektion WSV Bonn

Bernhard Meyer, Amtsleiter WSA HH

Herr Behm, WSA HH (SBL3)

Kai Seefried ,MdL Niedersachsen

 

Sicherlich ein hochkarätig besetzter Termin aller möglichen Amter, Verbänden und Fachexperten unter Einbeziehung der Bürgergruppen aus Cranz und Estebrügge.

Doch Stopp!!! Fehlt da nicht jemand?


Richtig! Die Hansestadt Hamburg war trotz Einladung nicht mit dabei. Die Hafenbehörde (HPA) war nicht erschienen. Da kann man nur sagen: Schlechter Stil angesichts eines so wichtigen überregionalen Themas.

Um was ging es? Das Thema ist allseits bekannt – deshalb nur einige Stichworte.

  • Seit vielen Jahren verschlicken Elbe und Este. Insbesondere die Estemündung ist davon dramatisch betroffen.
  • Das äußere Sturmflutsperrwerk in Cranz bewegt sich einem 2 m tiefen Schlickloch. Es kommt immer wieder zu kleineren oder auch manchmal zu größeren Sperrwerkshavarien.
  • Damit ist der Sturmflutschutz nicht mehr sicher gewährleistet.
  • Die Sietaswerft hat wieder ein volles Auftragsbuch und kann keine Schiffe mehr bauen oder ausliefern, weil der Werftbereich komplett verschlickt ist. Es geht um ca. 380 qualifizierte Arbeitsplätze, die in Gefahr sind.
  • Die gesamte Este leidet unter dem Schlickeintrag, der den Estequerschnitt verengt und den Wasserabfluss im Hochwasserfall behindert.

Das soll erst einmal als Stichworte reichen. Es geht also um viel.

Unser Eindruck ist, dass alle Beteiligten die Situation voll erkannt haben und ernsthaft das Problem lösen wollen. Auch das Nebeneinander von Behörden, das wir oft kritisiert haben, soll beendet werden. Hier haben H. Ferlemann und das WSA klare Aussagen getätigt.

Wer einen genauen Bericht lesen möchte, sollte sich den Artikel aus dem Buxtehuder Tageblatt durchlesen, der dieses Treffen sehr gut zusammengefasst.
Wir haben ihn auf dieser Webseite verlinkt:

Bitte klicken Sie hier!

Hier noch einige Stellungnahme von unserer Seite:

  • Wir begrüßen insgesamt das Ergebnis dieses Treffens!
  • Das mit einer regelmäßigen Ausbaggerung begonnen werden soll, ist sehr erfreulich.
    Wir hoffen, dass man damit ab Frühjahr 2021 Ernst macht.
  • Der Plan des Deichverbandes, die Schlickmengen in Pütten abzulagern und die spätere Kleie dann als Baumaterial für die Deicherhöhung entlang der Elbe zu verwenden ist wirklich kreativ und sehr erfolgsversprechend. So kann man sehr notwendige und nützliche Dinge miteinander verbinden.
  • Die Arbeiten sollten von einer behördenübergreifenden Koordination – natürlich unter Mitwirkung aller Parteien- geleitet werden.
  • Unser Hinweis: Die Kreislaufbaggerei ist nicht nur kurzsichtig, sondern auch sehr teuer, und sollte dann auch beendet werden.
  • Der Bau eines Leitdammes linksseitig der Estemündung – so wie ihn Günter Kölln vom Arbeitskreis Cranz vorschlägt – sollte ernsthaft mit erwogen werden. Es gibt Vorbilder in Ostfriesland. Ein Leitdamm könnte durch die Abschirmwirkung bei auflaufendem Wasser die Verschlickung der Este und den Baggeraufwand mindern.

Noch einmal vielen Dank an alle Beteiligten!

Wir werden dieses Thema eng verfolgen und auf dieser Webseite darüber berichten.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.