Informationsrunde mit H. Roesberg am 15.7.: Mehr Fragezeichen wie vorher !!!

Wenn eine Informationsrunde mit dem Landkreis mehr Fragen als Antworten liefert, muss etwas schief gelaufen sein.
Was ist schief gelaufen? Dabei sah doch die ganze jüngere Entwicklung positiv aus, und das war hauptsächlich dem Landkreis zu verdanken.
Der Reihe nach: Auch weiterhin ist das Ziel, zu einer ganzheitlichen Planung für die Este zu gelangen. Wie berichtet, hat H. Roesberg erreicht, dass in Hannover die Erstellung einer Hochwasserrisikokarte beschlossen wurde. Auf dieser Basis können dann beide Landkreise agieren. Das soll auch geschehen. Dabei dient KLEE als Gedankenschmiede für Massnahmen zum Hochwasserschutz.
So weit so gut! Schon deshalb werden wir darauf achten, dass wir gegenüber dem Landkreis immer eine sehr konstruktive Haltung einnehmen, denn wir sehen dieses immer noch als große Chance für einen Hochwasserschutz aus einem Guss.

Und trotztem: Warum sind wir irritiert?
Diese zweite Informationsrunde wurde einberufen, weil – wie geplant – die Fachverbände aus Niedersachsen und Hamburg die Bemessungszahlen zum Hochwasserrschutz abgleichen sollten. Dieses ist geschehen und das Ergebnis wurde uns mitgeteilt:
Es wird vom Lastfall 2 ausgegangen bei 3 vollen Sperrtiden:
Es wird diesmal nicht von einem zehnjährigen (HQ10) ausgegangen, sondern von einem 5-jährigen Ereignis (HQ5) Damit verringert sich die zu berücksichtigende Hochwasserabfluss von 19 qm pro Sekunde auf 17 qm/sec. Wir haben auch verstanden, das die 3 Sperrtiden als ein 20 jähriges – Ereignis gewertet werden, also zusammen ein 100-jähriges Ereignis zugrunde gelegt wird.
damit hört aber schon unser Verständnis auf. H. Badur erklärte, dass Buxtehude dieses in seinem aktuellen Planfeststellungsantrag
zugrunde legen werde. So weit haben wir alles verstanden.
Trotzdem:
Wo bleibt der Lastfall 1 (nur Hochwasserer aus dem Oberlauf ohne geschlossene Sperrwerke). Bisher wurden für ein hunderjähriges Ereignis 55 qm pro Sekunde angesetzt. Dieses Hochwasserereignis kann man eigentlich nur im Oberlauf lösen. Und jetzt? Wird darauf verzichtet?
Warum HQ5? Keine einzige wasserbauliche Maßnahme wird nach HQ5 ausgelegt und jetzt soll das die Grundlage sein?
Wo bleiben die Entwässerungsmengen, die in der Marsch in die Este geschöpft werden? Bisher wurden 6 qm pro Sekunde angenommen. Diese Zahlen waren 10 Jahre alt. Inzwischen hat sich die Pumpleistung verdoppelt. Also welche Zahlen werden jetzt angenommen?
Bei unserem letzten Informationstermin sagte H. Roesberg ausdrücklich:“ Es ist derm Wassertropfen egal, woher er kommt.“ Damit wollte er sagen, dass diese Entwässerungsmengen natürlich mit berücksichtigt werden müssen. Gilt das noch?
Man muss sich klar machen, dass die gesamte Schöpfwerksleistung von 15 qm pro Sekunde fast so groß ist, wie die 17 qm pro Sekunde aus dem Oberlauf.
Die Schöpfwerke sind unsere Nebenflüsse, also müssen sie in die Hochwasserbilanz eingehen.
Zu all diesen Fragen gab es keine Antworten und trotzdem sollen in Kürze die Buxtehuder Planfeststellungsunterlagen in korrigierter Form eingereicht werden.
Es ist offensichtlich, dass Buxtehude – nachdem sie schweren Herzens akzeptieren mussten, dass die Unterlieger berücksichtigt weren mussten – jetzt versuchen anders durchzukommen. Es wird kein Ersatzstauraum gesucht, so wie es der NLWKN gefordert hatte, sondern
es wird offentsichtlich versucht, die Hochwassergefahr „wegzurechnen“ aber trotzdem zu bauen.
Wenn Buxtehude so in die Planfeststellung geht, wäre es  die komplette Verdrehung des Wasserhaushaltsgesetzes. Dieses würde vor Gericht grandios scheitern. Aber auch die dubiose Vorgehensweise des NLWKN zum Hochwasserschutz würde öffentlich werden.

Das wir gerade jetzt – wo von Hannover bis Jork alle Verantwortlichen den ganzheitlichen Hochwasserschutz wollen – nicht zu einem einheitlichen Planungsansatz und gemeinsamen Schulterschluss finden, ist nicht zu verstehen. Wie will man das der Öffentlichkeit erklären?
 

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